Häufig gestellte Fragen zum Aufbau
und Betrieb eines Digitalen Archivs

Wir stehen noch ganz am Anfang mit unseren Planungen. Ist eine Begleitung bzw. Unterstützung in der Projekt- sowie Strategieplanung für die Einführung eines digitalen Archivs vorgesehen?

Ja, eine Dienstleistung für die Ausarbeitung aller strategischen und operativen Planungsschritte ist möglich.

ArchivInForm übernimmt optional die fachliche Steuerung und das Projektmanagement und kann bei der Einbindung und Vermittlung zwischen den verschiedenen Akteuren federführend tätig werden.

Welche Erfahrungen gibt es mit Schnittstellen zu Dokumentenmanagementsystemen und Fachverfahren?

Die meisten der bislang angebundenen DMS exportieren Pakete in den oben angeführten Standards, z.B. Acta Nova, Fabasoft, CMI Axioma, Brainconnect, eGeKo, OneGovGever und viele weitere. Möchte man Daten aus einem System übernehmen, dass im Export keinen solchen Standard unterstützt, braucht es zunächst eine Analyse, welche Daten und Metadaten man in welcher Form übernehmen möchte und wie sich diese benötigten Daten und Metadaten aus dem System exportieren lassen. Darauf aufbauend lässt sich ein Übernahmeprozess entwickeln, der je nach Ausgangslage mehr oder weniger kompliziert umgesetzt werden kann.

Dies gilt nicht nur für Dokumentenmanagementsysteme, sondern auch für Fachverfahren und Datenbanken. Wir haben diverse solche Übernahmeprozesse entwickelt, bspw. für Daten aus Sharepoint, archäologischen Datenbanken oder auch Bibliotheks- und Sammlungssystemen.

Welche Standards für eAkten-Systeme (z.B. xdomea?) können die docuteam-Schnittstellen verarbeiten?

Bereits in vielfachem Einsatz sind verschiedene Schnittstellen wie eCH-0160, EDIDOC und SEDA, die Pendants von xdomea in der Schweiz, Österreich und in Frankreich. Alle diese Standards, inkl. xdomea, weisen konzeptionell viele Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten auf. Ein xdomea-Konverter ist zur Zeit in Entwicklung.

Gibt es bereits bestehende Import-Mappings für einschlägige Archivinformationssysteme (ACTApro, AUGIAS, FAUST, Scope) bzw. muss das Importmapping jeweils individuell erstellt werden?

Grundsätzlich ja, jedoch müssen erfahrungsgemäß noch spezifische Anpassungen je nach örtlicher Regelung und Nutzung der Archivinformationssysteme vorgenommen werden.

Gibt es eine Kopplung zwischen digitalem Magazin und dem Archivinformationssystem?

Eine solche Funktionalität ist aus unserer Sicht wünschenswert. Dies bedeutete die Aufhebung der Trennung von beschreibenden und technischen Metadaten (alle Metadaten, inkl. beschreibende Metadaten, sind vollständig im digitalen Magazin gespeichert). Aktuell existiert ein solches System nicht. docuteam entwickelt aber genau aus den genannten Gründen ein neues Archivinformationssystem, das auf Linked Data-Technologien fußt und diese Funktionalität bieten wird.

Wie funktioniert der Zugang zu archivierten Daten?

Alle im digitalen Archiv befindlichen digitalen Objekte erhalten eine eindeutige ID. Über das jeweilige verwendete Archivinformationssystem können die Objekte automatisiert oder manuell den jeweiligen Verzeichnungseinheiten zugeordnet werden und heruntergeladen werden.

Wie funktioniert der Zugang zu archivierten Daten, wenn im Archiv noch kein Archivinformationssystem vorhanden ist?

docuteam bietet das webbasierte Archivinformationssystem AtoM als Teil der cloudbasierten cosmos-Lösung an, mit dem der Zugang bequem realisiert werden kann.

Kann auch auf das digitale Archiv (Repository) direkt zugegriffen werden?

Ja, der Zugriff und Download der Metadaten in verschiedenen Schemata sowie des Original-Objekts ist über verschiedene Suchfelder möglich.

Wo werden die Daten bei Nutzung der Cloud-Lösung physisch gespeichert?

Die Daten werden georedundant auf Servern in Limburg an der Lahn sowie Straßburg (Backup) abgelegt. Es wird vertragliche Regelungen für Datensicherheit und Datenschutz (gem. EU-DSGVO) geben. Die Rechte an den Daten verbleiben bei Ihnen. Bei Bedarf existiert auch die Möglichkeit, dass sie zusätzlich selbst Sicherungskopien für die Aufbewahrung in ihrem Archiv anfertigen.

Gibt es rechtliche Hürden für die Nutzung Cloud-Lösung von Archiven in kommunaler Trägerschaft?

Nein. Art. 28 DSGVO regelt und erlaubt sodann den Einsatz von Auftragsverarbeitern, also privaten Rechenzentren.

Der Auftragsverarbeiter muss nach Art. 28 Abs. 1 DSGVO hinreichend Garantien dafür bieten, dass geeignete technische und organisatorische Maßnahmen so durchgeführt werden, dass die Verarbeitung im Einklang mit den Anforderungen der DSGVO erfolgt und den Schutz der Rechte der betroffenen Person gewährleistet. Auch die weiteren Voraussetzungen nach Art. 28 DSGVO für eine datenschutzkonforme Auftragsverarbeitung sind selbstverständlich einzuhalten.

Können in docuteam cosmos Anpassungen vorgenommen werden, die die Bedürfnisse des Archivs spezifisch berücksichtigen?

Ja, das System erlaubt verschiedene Konfigurationen wie beispielsweise die der Migrationsparameter.

Wir bekommen in unserem Archiv Übernahmen aus verschiedensten Bereichen von einzelnen Dokumenten bis zu massenhaften eAkten. Gibt es dafür unterschiedliche Ingest-Prozesse?

Ja, der Ingest kann, je nach Anforderung, sowohl manuell als auch automatisiert oder teilautomatisiert erfolgen.

Für den Masseningest von Digitalisaten stehen diverse Möglichkeiten zur Automatisierung und/oder Teilautomatisierung zur Verfügung (z.B. Erfassung von Metadaten in einem Excel-Tabellenblatt und automatische SIP-Bildung unter Verwendung dieser Metadaten). Über solche optimierten Verfahren sind sehr hohe Durchsatzzahlen möglich.

Ist das System in sich mandantenfähig?

Ja. Beispielsweise können sich so mehrere Archive (etwa auf Kreisebene) zusammenschließen. Und das sowohl bei der Cloud- als auch in der On-Premis-Lösung.